Mythen der Sammlung Leopold, ein Leserbrief

Die Bestände des Leopold Museums wurden vom Kunstsammler Rudolf Leopold und seiner Ehefrau Elisabeth Leopold gesammelt und sind seit 1994 Eigentum der Leopold Museum-Privatstiftung.

Als Reaktion auf den Artikel 20150610-Kurier, Fritz Grünbaum, der König des Kabaretts vom 10.Juni 2015 erschien am 15. Juni 2015 ein Leserbrief von Elisabeth Leopold

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Sehr geehrte Frau Dr. Leopold,

Ich bedaure außerordentlich, Ihnen im Namen der Erben von Fritz Grünbaum widersprechen zu müssen, aber es handelt sich bei den Bildern der Sammlung Grünbaum in Ihrem Museum eindeutig um geraubte Kunst: Bereits die Kommission von Dr. Nikolaus Michalek stellte fest, dass keine der Theorien Zum Verbleib der Sammlung zwischen 1939 und 1952 durch ausreichende schriftliche Quellen untermauert werden kann.

Konkret heißt es dort:

Es findet sich in den Unterlagen aber auch kein Hinweis auf einen Eigentümerwechsel durch ein Rechtsgeschäft des Privatrechtes im genannten Zeitraum, sodass em solcher nur durch erbrechtliche Vorgänge in Betracht käme.

Daraus folgt weiter, dass Mathilde Lukacs nicht berechtigt war, über Gegenstände aus dem Nachlass nach Fritz Grünbaum zu verfügen.

Halten wir uns also an die Fakten:

  1. Fritz Grünbaum wurde in Dachau ermordet
  2. Seine Frau Lilly wurde in Mali Trostinez ermordet
  3. Der letzte bekannte Aufenthaltsort der Sammlung ist 1939 die Einlagerung bei der Spedition Schenker (und somit deren Entziehung)
  4. 1952 gelangen in der Schweiz die ersten Bilder aus der Sammlung zum Verkauf

Ohne Holocaust hätte vielleicht Fritz Grünbaum ein Museum im Museumsquartier.

Doch aufgrund der verfehlten Restitutionspolitik Österreichs bleibt den Opfern kein anderer Weg, als die Gerichte in USA anzurufen, um Gerechtigkeit zu erlangen.