Tag: Fritz Gruenbaum

On the Radio: Manhattan DA returns art stolen by the Nazis to one-time owner’s heirs

Jewish cabaret performer and art collector Fritz Grünbaum died in a concentration camp during the Holocaust. On Friday, his heirs were reunited with two drawings that prosecutors say the Nazis stole from him, then trafficked illegally through New York.

At a small ceremony at the Manhattan District Attorney’s office, law enforcement officials returned two drawings by Austrian artist Egon Schiele to Grünbaum’s descendants: “Girl with Black Hair” and “Portrait of a Man.”

“These were on his walls. He looked at them. He loved them,” Timothy Reif, whose father was raised by Grünbaum, said in an interview after the ceremony.

Video: D.A. Bragg announces Return of Seven Pieces of Nazi-Looted Art_Live Record of the Ceremony

Seven important works of art by Egon Schiele were ceremoniously handed over to the heirs of Viennese cabaret artist Fritz Grünbaum on September 22nd, 2023. The Manhattan District Attorney’s Office calls the act a crucial milestone in one of the longest-running Holocaust restitution cases in the art world.
The ceremony to return the artworks to the heirs of Fritz Grünbaum, who was murdered in the Dachau concentration camp in 1941, took place in the office of Manhattan District Attorney Alvin L. Bragg, in whose jurisdiction the case lies.

Find the Press release:
Here in German / Here in English

OTS: Sieben Werke der Sammlung Grünbaum in New York restituiert

Please find the English version here

Klage gegen die Republik Österreich wurde in New York eingereicht. Werden die Albertina und das Leopoldmuseum dem Beispiel der amerikanischen Museen folgen und freiwillig 12 Bilder
restituieren?

Wien/New York (OTS) – Sieben bedeutende Kunstwerke Egon Schieles wurden am Mittwochnachmittag feierlich an die Erben des Wiener Kabarettisten Fritz Grünbaum übergeben. Die Staatsanwaltschaft Manhattan bezeichnet diesen Akt als einen entscheidenden Meilenstein in einem der längsten Holocaust-Restitutionsfälle in der Kunstwelt.
Die Zeremonie zur Rückgabe der Kunstwerke an die Erben von Fritz Grünbaum, der 1941 im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde, fand im Büro des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan, Alvin L. Bragg, statt, in dessen Zuständigkeit der Fall liegt.

“Dies ist von enormer Bedeutung in unserer Welt”, betonte Timothy Reif, einer der Grünbaum-Erben, und verwies auf die Nachkommen von Holocaust-Opfern, die seit fast 80 Jahren die Rückgabe geraubten Eigentums fordern. “Es gibt den Ton und die Tagesordnung für alle künftigen Fälle vor. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert kämpfen die Grünbaum-Erben um die Rückgabe verschiedener Schiele-Werke. Diese Forderungen, die zu Zivilklagen vor Gerichten geführt haben, werden in der Kunstwelt aufmerksam verfolgt.”

Die Staatsanwaltschaft von Manhattan nahm den Fall im Dezember 2022 auf, nachdem ein New Yorker Zivilgericht 2018 entschieden hatte, dass Fritz Grünbaum keines seiner Werke vor seinem Tod verkauft oder zurückgegeben hatte, was bedeutete, dass seine Erben die legitimen Eigentümer waren. Die Staatsanwälte konnten Beweise dafür vorlegen, dass die sieben Werke durch die Hände eines Händlers in Manhattan gegangen waren, wodurch sie rechtliche Zuständigkeit beanspruchten. Diesmal war jedoch etwas anders: Mehrere Museen und Sammler, die von der Staatsanwaltschaft kontaktiert wurden, stimmten zu, die Schiele-Werke an die Erben zurückzugeben, nachdem ihnen mitgeteilt wurde, dass sie gestohlenes Eigentum besaßen.

Die sieben freiwillig zurückgegebenen Werke befanden sich im Besitz von drei Museen – dem Museum of Modern Art (MOMA), der Morgan Library & Museum, beide in New York, sowie dem Santa Barbara Museum of Art in Kalifornien – sowie von zwei Sammlern, Ronald S. Lauder, dem Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses und langjährigen Befürworter der Holocaust-Restitution, sowie dem Nachlass von Serge Sabarsky, einem bekannten Kunstsammler. Ein achtes Werk aus dem Nachlass von Sabarsky wurde zuvor bereits an die Erben zurückgegeben.

Fritz Grünbaum war ein Mann von unglaublicher Tiefe und Geist, und sein Andenken lebt durch die Kunstwerke weiter, die nun endlich an seine Verwandten zurückgegeben werden“, sagte Bragg in einer Erklärung. “Ich hoffe, dass dieser Moment als Erinnerung daran dienen kann, dass es trotz des schrecklichen Todes und der Zerstörung durch die Nazis nie zu spät ist, etwas von dem wiederzuerlangen, was verloren wurde.”

Damit ist auch die Problematik der im Besitz der österreichischen Museen Albertina und Sammlung Leopold befindlichen Bilder aus der Sammlung Grünbaum wieder ins Zentrum der Restitutionspolitik gerückt.
Die Erben von Fritz Grünbaum haben beim Southern District Court in New York Klage gegen das Leopold Museum, die Albertina und deren rechtlichen bzw. faktischen Eigentümer, die Republik Österreich, auf Feststellung des Eigentums und Herausgabe der folgenden Werke von Egon Schiele eingebracht:

1. Tote Stadt III (1911) (P.213)
2. Selbstbildnis mit Fratze (1910) (D.705)
3. Stehender Mann mit rotem Schal (1913) (D.1420)
4. Rote Bluse (1913) (D.1394)
5. Umarmende Akte (1914) (D.1606)
6. Verschlungene Akte (1912) (D.1147)
7. Sitzendes Mädchen mit gelbem Tuch (1913) (D.1278)
8. Hingabe (1912) (D.1418)
9. Stehendes Mädchen mit orangefarbenen Strümpfen (1914) (D.1488)
10. Selbstbildnis als Büßer (1911) (D.942)
11. Tante und Neffe (1915) (D.1797)
12. Sitzender weiblicher Akt auf rotem Tuch (1914) (D.1504)

Der österreichische Vertreter der Erben nach Fritz Grünbaum, Herbert Gruber, meint dazu:

“Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass keiner der Beklagtenvertreter mit den Vertretern der Erben von Fritz Grünbaum in irgendeiner Form Kontakt aufgenommen hat, um eine außergerichtliche Lösung zu finden. Die Republik Österreich beauftragte einen der teuersten Anwälte New Yorks mit einem Stundenhonorar von jedenfalls USD 2000, und dies trotz der desaströsen Ergebnisse in Raubkunstfällen wie Klimts „Das Bildnis Adele Bloch-Bauer I“, auch „Goldene Adele“ genannt.”

Pressekit (Klage, Fotos, diverse Presseaussendungen)


Rückfragehinweis:

Österreichischer Rechtsvertreter der Erben nach Fritz Grünbaum:
Mag. Michael Pilz
Telefon: +43 (0)1 406 05 51
Email: michael.pilz@jus.at

Amerikanischer Rechtsvertreter der Erben nach Fritz Grünbaum:
Raymond J. Dowd
Telefon: +1 212 682 8811
Email: rdowd@dunnington.com

Press release: Christie´s and the family of Fritz Grünbaum agree to the sale of two important works by Egon Schiele

German Version below

CHRISTIE’S AND THE FAMILY OF FRITZ GRÜNBAUM AGREE TO THE SALE OF TWO IMPORTANT WORKS BY EGON SCHIELE

Christie’s is honored to announce that the family and heirs of the renowned performer, composer, and art collector Fritz Grünbaum have entrusted Christie’s with the sale of two important works on paper by Egon Schiele, which will be included in Christie’s Evening sale of 20th Century Art in New York this November. These two exceptional watercolors were part of the collection numbering in the hundreds of works that Fritz Grünbaum – said to be the inspiration for Joel Grey’s character in the Broadway musical Cabaret – assembled in Vienna in the first decades of the last century. The collection was lost when the Nazis invaded Austria in the late 1930s, and both Mr. Grünbaum and his wife were sent to concentration camps where they perished. Christie’s and the Grünbaum family hope this sale will offer an opportunity to celebrate the life, art, and genius of Fritz Grünbaum.
Richard Aronowitz, Christie’s Global Head of Restitution, said: “It has been a privilege to work with the Grünbaum heirs and I want to thank them for giving us the opportunity to offer these extraordinary Egon Schiele drawings. We look forward to sharing these works with the world, and to introducing a new generation to Fritz Grünbaum, a renowned performer who was also a renowned collector.”
Raymond J. Dowd, Esq., who is representing the Grünbaum heirs, said: “I want to thank Christie’s for the expertise, professionalism, and personal care they have shown throughout this process. I am confident that we have placed the legacy of Fritz Grünbaum and the trust of his family in the best hands in the business.”
Christie’s has the largest and most experienced Restitution team of any international auction house, underscoring our responsibility to this field. Located in New York, London, Berlin, and Vienna, our researchers have a century of combined years of experience. We have made Nazi-era provenance research a hallmark of our expertise.


CHRISTIE’S UND DIE FAMILIE VON FRITZ GRÜNBAUM VEREINBAREN DEN VERKAUF VON ZWEI WICHTIGEN WERKEN VON EGON SCHIELE

Christie’s freut sich, bekannt geben zu können, dass die Familie und die Erben des berühmten Künstlers, Komponisten und Kunstsammlers Fritz Grünbaum Christie’s mit dem Verkauf von zwei bedeutenden Papierarbeiten von Egon Schiele beauftragt haben, die in der Christie’s Evening Sale of 20th Century Art in New York diesen November angeboten werden. Diese beiden außergewöhnlichen Aquarelle gehörten zu der Hunderte von Werken umfassenden Sammlung, die Fritz Grünbaum – der als Inspiration für die Figur des Joel Grey im Broadway-Musical Cabaret gilt – in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts in Wien zusammengetragen hatte. Die Sammlung ging verloren, als die Nazis in den späten 1930er Jahren in Österreich einmarschierten, und sowohl Herr Grünbaum als auch seine Frau wurden in Konzentrationslager geschickt, wo sie umkamen. Christie’s und die Familie Grünbaum hoffen, dass dieser Verkauf eine Gelegenheit bietet, das Leben, die Kunst und das Genie von Fritz Grünbaum zu feiern.
Richard Aronowitz, Christie’s Global Head of Restitution, sagte: “Es war ein Privileg, mit den Grünbaum-Erben zusammenzuarbeiten, und ich möchte ihnen dafür danken, dass sie uns die Möglichkeit gegeben haben, diese außergewöhnlichen Egon Schiele-Zeichnungen anzubieten. Wir freuen uns darauf, diese Werke mit der Welt zu teilen und eine neue Generation mit Fritz Grünbaum bekannt zu machen, einem berühmten Künstler, der auch ein renommierter Sammler war.”
Raymond J. Dowd, Esq., der die Grünbaum-Erben vertritt, sagte: “Ich möchte Christie’s für das Fachwissen, die Professionalität und die persönliche Betreuung danken, die sie während dieses Prozesses gezeigt haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Erbe von Fritz Grünbaum und das Vertrauen seiner Familie in die besten Hände der Branche gelegt haben.”
Christie’s verfügt über das größte und erfahrenste Restitutions-Team aller internationalen Auktionshäuser, was unsere Verantwortung in diesem Bereich unterstreicht. Unsere Forscher in New York, London, Berlin und Wien verfügen zusammen über ein Jahrhundert an Erfahrung. Wir haben die Provenienzforschung in der Nazizeit zu einem Markenzeichen unserer Expertise gemacht.

In the News: In Case Over Nazi-Looted Art, Dispute Over $1.4M in Prejudgment Interest Heats Up

“As long as they continue to assert title, we can’t sell the artworks,” said the lawyer for the
Jewish heirs to an Austrian 1920s art collector who had owned the Egon Schiele paintings
before the Nazis imprisoned him.

The heirs are claiming that interest on the artworks they
won possession of continues to grow as the interest amount is disputed and leave for appeal
on the merits is sought.

Law Journal
Übersetzung NYL-Joural

Here a rough german translation

Übersetzung NYL-Joural

In the News: Dissecting the HEAR Act

“For years, now, Grünbaum’s heirs have fought to bring home works that were once part of his collection; however, they have faced a lot of push back and failure in the process. In 2005, an attempt to restitute Seated Woman With Bent Left Leg (Torso) by Schiele was thwarted when the court deemed that too much time had passed for Grünbaum’s heirs to lay claim to it. In 2015, Grünbaum’s heirs began the process of seeking the return of Schiele’s Woman in a Black Pinafore (1911) and Woman Hiding her Face (1912). Thanks to the HEAR Act, the case was heard and, in his ruling, Judge Ramos stated: ‘The HEAR Act compels us to help return Nazi-looted art to its heirs […] the gut-wrenching process by which Mr. Grünbaum’s property was looted.’”

Read the whole article here: https://www.lootedart.com/U28K6F947771

In the News: Gruenbaum Heirs Take on an Art Foundation That Rights Nazi Wrongs

The German Lost Art Foundation operates a database of art likely looted by the Nazis, a list that has earned plaudits for helping to return works taken from Jews during the Holocaust.

But now the foundation is being criticized for removing from public view 63 works by the Austrian Expressionist Egon Schiele, as a result of lobbying by several dealers who specialize in the artist. The dealers contend the works in question were never stolen.

The removal — a rare step — is being challenged by the heirs of a popular Viennese cabaret performer, Fritz Grünbaum, whose sizable art collection, including 81 Schieles, was inventoried by Nazi agents in 1938 after he had been sent to a concentration camp where he died.

20180827 Jewish Heirs Take on an Art Foundation That Rights Nazi Wrongs - The New York Times

 

Press Clipping: Legal battle over Schiele works owned by Jewish entertainer who died in Dachau

His heirs’ attempts to recover them will be framed by President Obama’s Holocaust Act

by David D’Arcy  |  6 April 2017

A dispute in New York over two watercolours by Egon Schiele will revisit the tragic life of their owner in the 1930s, Fritz Grünbaum, a popular Jewish entertainer in Vienna who died a Nazi prisoner in Dachau.

Some also see the case as an early assessment of the Holocaust Expropriated Art Recovery (HEAR) Act, which regularised a federal statute of limitations of six years, beginning with the discovery of an object, during which claims can be made for the recovery of Nazi loot in the US. The statute affirms a US interest in the restitution of art stolen during the Nazi era.

 

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